Alles fühlt sich unwirklich an! Habe ich Depersonalisation?

Hilfe, ich fühle mich unwirklich. Was ist das? Was kann ich tun?

Das Gefühl, sich selbst oder die Welt als "unwirklich" zu erleben, ist so ziemlich das schlimmste, was mir bislang in meinem Leben passiert ist und kann extrem verunsichern.

Viele Betroffene suchen verzweifelt nach Antworten und möchten wissen: Was passiert mit mir? Bin ich verrückt? Gibt es Hilfe? In diesem Artikel erfährst du, was hinter dem Unwirklichkeitsgefühl steckt und was du dagegen tun kannst.

Was bedeutet es, sich "unwirklich" zu fühlen?

Das Erleben von Unwirklichkeit wird oft in zwei Begriffe gefasst:

• Derealisation: Die Umgebung wird als fremd, verzerrt oder irreal empfunden.

• Depersonalisation: Man erlebt sich selbst wie von außen oder fühlt sich von den eigenen Gedanken und Gefühlen getrennt.

Beides sind Schutzmechanismen des Gehirns, die oft in Stresssituationen, bei Angstzuständen oder nach belastenden Ereignissen auftreten z.B.: Burnout, Todesfall, etc.

Typische Symptome können sein:

• Die Welt wirkt wie "durch eine Glasscheibe".

• Der eigene Körper fühlt sich fremd an.

• Emotionen wirken abgeschwächt oder entfernt. Man fühlt sich “taub”.

• Gedanken wirken "automatisch" oder "nicht von einem selbst".

Warum fühle ich mich unwirklich?

Es gibt viele Ursachen für Derealisation und Depersonalisation. Häufige Auslöser sind:

• Starker Stress oder Angst (z.B. Panikattacken)

• Traumatische Erfahrungen

• Erschöpfung und Schlafmangel

• Depressionen

• Angststörungen

In seltenen Fällen kann auch eine neurologische oder körperliche Erkrankung dahinterstecken. Daher ist es wichtig, anhaltende Symptome medizinisch abzuklären. Aber wenn du das getan hast und nichts gefunden wurde, dann gehörst du zu den 99,9%, bei denen das Nervensystem in eine Überlastungsreaktion geschlittert ist und du mit einer nicht-optimalen Bewertung und Erwartungshaltung dich nun länger in diesem Zustand befindest, als vom Körper gewollt und beabsichtigt.

Was kann ich tun, wenn ich mich unwirklich fühle?

Hier sind erste Schritte, die dir helfen können:

1. Ruhe bewahren

So beunruhigend das Erleben auch ist: Derealisation und Depersonalisation sind grundsätzlich ungefährlich. Dein Gehirn versucht, dich zu schützen. Ich war auch absolut davon überzeugt, ich muss etwas ganz GROSSES tun, um da rauszukommen, aber dem ist nicht der Fall.

2. Im Hier und Jetzt ankommen

Werde dir deiner Emotionen bewusst, die durch diesen Zustand an die Oberfläche kommen durften. Beobachte, wie viel Zeit du in deinem Kopf verbringst, in Gedanken oder Gedankenschleifen. Versuche, durch bewusstes Wahrnehmen, kleine Reminder im Alltag und körperliche Übungen immer wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren.

3. Atemübungen

Langsames, bewusstes Atmen beruhigt dein Nervensystem und hilft, Angst abzubauen.

4. Stress reduzieren

Finde heraus, was dich belastet, und suche nach Wegen, deine Stressquellen zu reduzieren. Schau genau, wo in deinem Leben Trigger dich immer wieder in eine starke Aktivierung deines Nervensystems bringen.

5. Professionelle Unterstützung suchen

Wenn das Gefühl der Unwirklichkeit länger anhält oder deinen Alltag stark beeinträchtigt, ist professionelle Hilfe super hilfreich. Schau darauf, dass du einen Therapeuten bekommst, dem das Thema Depersonalisation gut bekannt ist, denn falls nicht, kann es verunsichernd sein, wenn nur über “Angststörung” gesprochen wird, während man sich absolut unwirklich fühlt und weit “größere Sorgen” hat.

Gut zu wissen: Ich begleite dich gerne auf deinem Weg zurück zu dir. Ich nehme die Rolle der Ex-Betroffenen ein, die in der ICH-Perspektive mit dir sprechen kann. Erfahre mehr über meine Angebote hier.

Fazit: Du bist nicht allein!

Das Gefühl der Unwirklichkeit ist verstörend, aber du bist damit nicht allein. Viele Menschen erleben in belastenden Lebensphasen Derealisation oder Depersonalisation. Es gibt wirksame Wege, um wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.

Höre auf dich, sei liebevoll zu dir selbst und hole dir die Unterstützung, die du verdienst.

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